3D Stereofotografie Historie
Wie die 3D-Stereofotografie funktioniert
Auch der Mensch sieht räumlich und kann Entfernungen schätzen, weil er ein linkes und rechtes Auge hat.
Diese Erkenntnis nutzte der schottische Physiker Sir David Brewster. Er stellte 1849 die erste Kamera mit zwei Objektiven vor, für jedes Auge eins, mit der man zum ersten Mal bewegte Schnappschüsse machen konnte.
Auf der Weltausstellung in London begeisterte sich Königin Victoria für Stereofotos.
Und als einige Zeit später der amerikanische Arzt Oliver Wendell Holmes ein neues Betrachtungsgerät auf den Markt brachte, das es ermöglichte, 3D-Stereofotos optimal zu betrachten, begann eine Erfolgsgesichte mit unerwarteten Ausmaßen.
Man spricht auch von einer «Stereomanie».
3D-Fotografien wurden zu Hunderttausenden verkauft.
Zum Betrachten wurde das rechte und das linke Bild nebeneinander auf einen Karton geklebt. Die Anaglyphentechnik kam erst später.
Am beliebtesten waren Ansichten von fernen Landschaften, Städten und den Menschen.
Verlage entstanden, die hunderte von Fotografen in die Welt schickten. Einer der größten war Underwood & Underwood, der 1881 in den USA gegründet wurde.
Zur Jahrhundertwende 1900 produzierte die Firma um die 25.000 Stereo-Foto-Karten am Tag und galt mit der Herstellung von insgesamt 10 Millionen Karten und 30.000 Betrachtungsgeräten im Jahr als damals weltweit größter Anbieter.
Entdeckung der Welt durch die Stereofotografie.
Die massenhafte kommerzielle Nutzung erfolgte ab 1880 maßgeblich durch den deutschen Physiker und Unternehmer August Fuhrmann. Nicht nur in Deutschland, auch in den Großstädten Mitteleuropas.
Seine «Kaiserpanorama» genannten Geräte waren ein beliebtes Massenmedium. Bis zu 25 Personen konnten gleichzeitig Stereofotos betrachten.
Publikumsmagnet waren exotische Reiseziele und Landschaften, die für die meisten Menschen unerreichbar waren. Eine halbe Stunde dauerte eine solche Vorführung.
Bereits um 1910 gab es in 250 Städten ein Kaiserpanorama mit mehr als 100.000 Bildern, die regelmäßig wechselnden Programmen gezeigt wurden.
Mit dem Film endete die große Ära der 3D-Fotografie.
Und heute?
3D-Stereofotografie ist ein bedeutendes Mittel für das Militär, in Forschung und Technik.
Das 3D-Stereo-Fernsehen konnte sich nicht durchsetzen, ein Grund dafür ist die unterschiedliche Technik.
Das Kino hat den 3D-Film wiederentdeckt, mit zahlreichen neuen Produktionen in brillanter, weiterentwickelter Technik- die immer noch auf den gleichen Grundlagen basiert, wie 1859.
Wer mehr erfahren möchte
Stereofotografie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stereoskopie
3D-Anaglyphentechnik:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anaglyph_3D